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    Himmel, herzgrau, muß nah sein

    Mahnmal für die jüdischen Opfer der Deportation aus dem Steubenweg 36

    Das Mahnmal neben dem Haus Grotiusweg 36, ehemals Steubenweg 36, erinnert an die Deportationen – die letzte erfolgte am 19. Juli 1942 – und den Tod von 17 verfolgten Juden, die dort zwangsweise untergebracht waren.
    Die Architektur-Skulptur aus Lärchenholz über sechseckigem Grundriss wurde initiiert vom Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese und den jetzigen Eigentümern des Hauses.
    Inspiriert von der Vorstellung der stummen Zeugenschaft des Waldes, der das Gebäude umgibt, und der Schutzlosigkeit seiner Bewohner, sind die Wände des sechseckigen Pavillons gitterartig aus Lamellen gebaut. Der Innenraum wird von der Umgebung durchdrungen, ebenso ist das Dach sechseckig zu den Wipfeln der Bäume und zum Himmel geöffnet.
    17 drehbare Lamellen sind mit den Namen und den biografischen Angaben der Toten versehen.
    Eine Bohle trägt den Titel des Mahnmals:
    »Himmel, herzgrau, muß nah sein«; es ist eine Zeile aus »Sprachgitter«, geschrieben 1959 von Paul Celan. Die gleichnamige Gedichtsammlung Celans manifestiert in der deutschsprachigen Literatur einen der ersten konsequenten Versuche, den durch die Shoah ausgelösten Bruch in der deutschen Geschichte, Sprache und Kultur adäquat zu artikulieren.
    Am Grotiusweg 36 , 22587 Hamburg-Blankenese, Bus 286 Falkenstein
    Titelzeile mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlage, Frankfurt am Main aus »Sprachgitter« © 1959
    Lärchenholz, Zinkblech 4,80 m × 4,80 m × 5,30 m, Seitenlänge 2,50 m, Sockel aus Belgisch Blaustein, 2013

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